Die Stadtverwaltung legte den StädträtInnen im September die 3. Fortschreibung der Spielflächenkonzeption vor. Ursprünglich enthielt diese Vorlage zur Planung für die Entwicklung und Sanierung der Spielflächen in Halle einen Passus, der Investoren und Bauherren stärker beim Neubau und Erhalt der Spielplätze einbinden sollte. Kurz vor der ersten Beratung der Konzeption im Jugendhilfeausschuss hat die Stadtverwaltung diesen Teil der Beschlussvorlage jedoch wieder herausgestrichen. Unsere Fraktion will, dass diese Prämisse erhalten bleibt.
Die Einbindung von Bauherren und Investoren ist eine zusätzliche Finanzierungsquelle und ein Steuerungselement der Stadt für die Sanierung und den Ausbau von Spielflächen. Unternehmen können so angehalten werden, einen Teil der sozialen Verantwortung in Halle zu übernehmen, ohne dass durch Zwang ganze Investitionsvorhaben gefährdet werden. Halle zu einer kinderfreundlichen Stadt zu machen, ist nicht nur eine Aufgabe der Stadtverwaltung, sondern ein Anliegen, das im Interesse unserer gesamten Gesellschaft liegen sollte.
Schaut man sich die Fortschreibung an, so wird klar, dass in den letzten Jahren zwar durchaus in Spielplätze investiert wurde, jedoch können diese Aktivitäten den Bedarf, der durch die positive Bevölkerungsentwicklung entsteht, nicht decken. Die Stadtverwaltung hat es sich zum Ziel gemacht, pro Kind vier Quadratmeter Spielfläche zu schaffen. Das ist vor dem Hintergrund der UN-Kinderrechtskonvention und mit Blick auf die Tatsache, dass viele Kinder in Halle keinen Zugang zu einem Garten oder anderen Außenspielfläche haben, ein wichtiges Ziel. Dieses Ziel ist ein Baustein, um Halle noch familienfreundlicher zu machen. Eine familienfreundliche Stadt sollten wir uns darüber hinaus nicht nur aus sozialen und ethischen Gründen wünschen. Familienfreundlichkeit ist auch ein wichtiger Standortfaktor für unsere Stadt. Wer hier arbeitet, lebt oder Unternehmen aufbaut, der hat auch die eigene Familie im Blick. Eine finanzielle Beteiligung von Investoren ist demnach nur logisch, verantwortungsbewusst und folgerichtig.
Mit Blick auf die Stadtratssitzung am 30.9.2020 hoffen wir, dass der Stadtrat die Chance nicht verspielt, ein klares Statement für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt zu setzen und unserem Änderungsantrag zustimmt.