Der SPD-Stadtverband und die SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) trauern um den ehemaligen Stadtrat Kay Senius, der am gestrigen Montagnachmittag (11.08.2025) überraschend verstarb.
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), im Rückblick auf die gemeinsamen Jahre im Stadtrat: „Kay Senius war ein überaus engagierter Stadtrat. Gerade durch seinen beruflichen Hintergrund war er ein eloquenter und streitbarer Ideengeber für unsere Stadt – aber eben auch für unsere Fraktion. Die maßgeblichen Impulse für ein Bildungs- und Wirtschaftskonzept für Halle kamen seinerzeit von ihm. Durch die von ihm initiierten Schulbesuche unserer Fraktion hat er das Ausmaß des Sanierungsstaus an den halleschen Schulen zum nachhaltigen Thema im Stadtrat gemacht. Die zahlreichen Schulsanierungen, die der Stadtrat seit zehn Jahren auf den Weg bringen konnte, hat er durch sein Engagement erst möglich gemacht. Sein Engagement im Stadtrat war aber nicht nur auf ein Thema beschränkt. Davon zeugen seine Mitgliedschaften u.a. im Wirtschafts-, Sozial- und zuletzt im Kulturausschuss. Für mich persönlich als Fraktionsvorsitzender war er in wichtigen Situationen auch ein Ratgeber. Die Sozialdemokratie in Halle wird Kay Senius und seinem Wirken ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Familie.“
„Das berufliche Wirken von Kay Senius war beeindruckend. Er verkörperte mit seinem Bildungsweg genau das, wofür sich Sozialdemokraten in der frühen Bundesrepublik in der Bildungspolitik eingesetzt haben. Das hat ihn geprägt und deshalb hat er sich in den Jahren nach 1990 in Mitteldeutschland dem Ziel verschrieben, in unserer Gesellschaft denen beizustehen, die auf Hilfe angewiesen waren. Seit 2019 hat er sich intensiv der Kulturpolitik gewidmet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Kulturschaffenden sein offenes Ohr und seinen Rat stets schätzten. Wir vermissen einen überzeugten Sozialdemokraten und guten Freund“, so Peter Dehn, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes.
Hintergrund zu Kay Senius
Kay Senius wurde am 8. Dezember 1956 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Nach einer Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit durchlief er anschließend verschiedene Stationen beim damaligen Arbeitsamt in Weiden. Im Anschluss nahm er ein Studium zum Diplomverwaltungswirt auf. Im Verlauf seiner 47 Dienstjahre in der Arbeitsagentur leitete er u.a. die Agentur für Arbeit in Suhl und er war Geschäftsführer in der BA-Zentrale in Nürnberg. Seit 2009 bis zu seinem Ausscheiden 2021 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Bei seinem Ausscheiden 2021 resümierte er sein Schaffen in Mitteldeutschland wie folgt: „Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt und Thüringen hat sich in meiner Zeit als Leiter der Regionaldirektion tiefgreifend verändert. Die Arbeitslosigkeit hat sich durch die Demografie, die stabile Konjunktur und eine mit den Ländern und Partnern gut abgestimmte Arbeitsmarktpolitik quasi halbiert. Mit den Folgen der Demografie und des Strukturwandels bleiben große Herausforderungen, die nur gemeinsam von allen Arbeitsmarktakteuren gemeistert werden können.“
Für die SPD trat Senius 2012 als Kandidat zur Oberbürgermeisterwahl an, schaffte aber nicht den Sprung in die Stichwahl. Danach kandidierte er zweimal erfolgreich als Stadtrat im Wahlbereich 2. Er war während seiner Tätigkeit im Stadtrat u.a. Mitglied in den Ausschüssen für Kultur (Vorsitz 2019-2024), Bildung, Soziales, Wirtschaft und Personal. Zudem war er u.a. Aufsichtsrat bei der Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH (GWG) und der Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS). Zur Kommunalwahl 2024 trat Senius nicht mehr an.