Am Böllberger Weg mussten sich die HallenserInnen in den letzten Jahren an die Bauruine des Sportparadieses gewöhnen. Nach Jahren der Stagnation begrüßen wir, dass durch einen halleschen Investor wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen ist. Mit dem Projekt „Saalegarten“ soll ein neues Wohn- und Gewerbegebiet mit Freizeiteinrichtungen entstehen. Dies bietet die Chance, aus der Ruine ein attraktives Quartier mit Aufenthalts- und Lebensqualität zwischen Südstadt und Innenstadt zu entwickeln.
Derzeit diskutiert der Stadtrat die Pläne des Investors. Der Gestaltungsbeirat unterstützt die Pläne des Investors im Grundsatz. Unsere Fraktion setzt sich für eine nachhaltige und ökologische Bebauung unter Berücksichtigung der stadtteilbezogenen Besonderheiten ein. Bezahlbaren Wohnraum im gesamten Stadtgebiet zu schaffen, ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Aus diesem Grund setzen wir uns auch bei dem Projekt Saalegarten dafür ein, dass Wohnungen in verschiedenen Preissegmenten entstehen, die für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen geeignet sind. Für uns gilt immer der Grundsatz: An der Adresse darf man nicht das Einkommen der BewohnerInnen erkennen können.
Wie bei anderen Bauprojekten auch, stößt das Vorhaben nicht gleich auf ungeteilte Zustimmung. Das ist nachvollziehbar und verständlich. Die AnwohnerInnen begegnen den Planungen derzeit mit gemischten Gefühlen. Eine initiierte Petition wendet sich gegen den aktuellen Entwurf. BürgerInnen haben außerdem nachvollziehbare Fragen formuliert, die u.a. die Geschosshöhe betreffen und die nun vom Investor beantwortet werden müssen. Wir begrüßen die rege Beteiligung der HallenserInnen zu entscheidenden Fragen der Stadtentwicklung. Der Investor ist zu Gesprächen bereit. Wir sind optimistisch, dass bei weiterhin konstruktiven Gesprächen zwischen der Anwohnerschaft, dem Investor und dem Stadtrat, ein vernünftiger Kompromiss gefunden wird. So kann am Böllberger Weg ein Blickfang entstehen, der einen jahrelangen Missstand an den Ufern der Saale beseitigt.
Ein Problem bleibt allerdings ungelöst: Die mit dem Sportparadies geplante Dreifelderhalle des Universitätssportvereins. Dieser benötigt nun einen Ausweichstandort um seinen zahlreichen Mitgliedern ein weiterhin breites Sportangebot bieten zu können.