Planetarium Halle: Sigmund Jähn als Namensgeber geeignet: SPD-Fraktion kritisiert Votum des Kulturausschusses

In der ersten digitalen Sitzung des Kulturausschusses stand heute die abschließende Beratung des Antrages zur Namensgebung des neuen Planetariums am Holzplatz auf der Tagesordnung. Der gemeinsame Antrag der Fraktionen SPD, Die Linke und MitBürger & Die Partei fand dabei keine Mehrheit.

Zum Votum des Kulturausschusses erklärte Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale): „Nach mehrmonatiger Diskussion hat der Kulturausschuss heute unseren  gemeinsamen Antrag mit den Fraktionen Die Linke und MitBürger & Die Partei abgelehnt, das neue Planetarium am Holzplatz nach Sigmund Jähn zu benennen. Die Benennung nach Jähn entspräche auch den Rückmeldungen aus der Bürgerschaft, die uns, die Verwaltung und auch die Mitteldeutsche Zeitung über Monate erreicht haben. Seit fast 40 Jahren wird das Planetarium der Stadt mit Sigmund Jähn in Verbindung gebracht. Sigmund Jähn als historische Person in seinen Facetten zu würdigen, teilten über lange Zeit auch viele weitere Fraktionen im Stadtrat, die dem jetzt abgelehnten Antrag als Mitantragssteller folgten. Mit Blick auf die abschließende Beratung im Stadtrat in drei Wochen richten wir unseren Blick auf unsere KollegInnen im Stadtrat und appellieren an sie, ihre ablehnende Meinung zu überdenken. Mit Sigmund Jähn und einer kritischen Würdigung seines Tuns haben wir die einmalige Chance, eine generationenübergreifende Brücke zwischen neuem und alten Planetarium zu schaffen.“

Kay Senius, SPD-Stadtrat und Vorsitzender des Kulturausschusses begründete das Festhalten an Sigmund Jähn wie folgt: „Aufgrund seiner Verdienste für die deutsche Raumfahrt und seiner kritisch zu hinterfragenden Rolle für das politische System der DDR ist er zweifelsohne Teil der ambivalenten deutsch-deutschen Geschichte und Erinnerungskultur. Die Lebensleistung Jähns steht für uns im Vordergrund, da durch sein Wirken im System der DDR keine unmittelbare Schädigung von Personen bekannt ist. Jähn widmete sein Leben der Raumfahrt. Das wird vor allem darin deutlich, dass er nach der Wiedervereinigung als Berater des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt und der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA hohes internationales Ansehen genoss und sein Wissen an nachfolgende Generationen von Astronauten weitergab.“

 

Hintergrund

Der Antrag der Fraktionen DIE LINKE, MitBürger & Die Partei und SPD zur Namensgebung des neuen Planetariums am Holzplatz nach Sigmund Jähn ist hier einzusehen:

http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=16651

 

zur SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale)

Die SPD-Fraktion in der VII. Wahlperiode des Stadtrates von Halle (Saale) besteht aktuell aus fünf Stadträtinnen und Stadträten:

Dr. med. Silke Burkert, HNO-Ärztin in Halle, Stadträtin seit 2019

Eric Eigendorf, Jurist, Stadtrat seit 2014

Johannes Krause, Regionsgeschäftsführer DGB-Region Halle-Dessau, Stadtrat seit 1999

Kay Senius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen, Stadtrat seit 2014.

Sören Steinke, Brauer, Stadtrat seit 2020.

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