In der Samstagsausgabe der Volksstimme äußerte sich Bildungsminister Marco Tullner (CDU) zum Digitalunterricht. Dabei führte er aus, dass man beim Distanzunterricht in Stadtteilen wie Halle-Süd bedenken müsse, dass es Kinder gebe, die kognitiv nicht in der Lage seien, Videoformaten zu folgen.
Dazu erklärt Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale): „Mit seinem Interview erweist Tullner der Bildungslandschaft und unserer Stadt einen Bärendienst. Der Bildungsminister zeigt einmal mehr, dass er bei der Digitalisierung an den Schulen unseres Landes ein Bremser ist, wo er die Entwicklung eigentlich antreiben müsste. Dass er sich nun aber nicht um Lösungen bemüht, sondern die Intelligenz von Schülern als Grund für das Scheitern des Distanzunterrichtes anführt, ist für einen Bildungsminister ein grobes Foul. Umso erschreckender ist, dass Tullner als Hallenser für die Begründung dieser seltsamen These auch noch Halle-Süd als Beispiel anführt. Schülerinnen und Schüler aus bestimmten Stadtteilen landesweit pauschal als zu dumm für Distanzunterricht abzustempeln, ist nicht akzeptabel. Hier ist eine Entschuldigung fällig!“
„In Halle haben wir für die Digitalisierung bereits die notwendigen Weichen gestellt. Das IT-Konzept wurde vom Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen, die Umsetzung werden wir in den kommenden Monaten angehen. Das Land darf die Kommunen hier aber nicht alleine lassen. Deswegen ist es wichtig, dass der Bildungsminister die Schuld nicht bei anderen sucht, sondern das Heft des Handelns endlich selbst in die Hand nimmt und die Bemühungen vor Ort unterstützt und nicht konterkariert“, so Dr. Silke Burkert, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion abschließend.