Die SPD-Fraktion Halle setzt sich im Rahmen der Schulentwicklungsplanung dafür ein, dass alle Schüler der Saalestadt die von ihnen angestrebte Schulform besuchen können. Um dieses Ziel abzusichern, sind gegenwärtig eine Reihe schwieriger Entscheidungen zu treffen. Angesichts dieser Herausforderungen begrüßen wir es ausdrücklich, dass die neue Bildungsbeigeordnete, Katharina Brederlow, seit ihrem Amtsbeginn vor vier Monaten den engen Dialog mit den Stadtratsfraktionen pflegt.
Ausgangspunkt der derzeitigen Diskussion zwischen Stadträten und Verwaltung ist die Umsetzung der nach zähem Ringen im Dezember 2014 verabschiedeten Schulentwicklungsplanung für den Zeitraum von 2015 bis 2019. Diese sieht eine Verlegung mehrerer bestehender Schulen an neue Standorte vor. Ganz konkret sollte der Carl-Schorlemmer-Ring in Halle-Neustadt als Berufsschulstandort etabliert und infolgedessen saniert sowie ausgebaut werden. Dabei hat sich die Stadt im Grunde sehr stark auf die energetische Sanierung durch das vom Land aufgelegte STARK-III-Programm der EU zur Schulsanierung verlassen. Die Ertüchtigung des Schorlemmer-Rings ist unter anderem deshalb so wichtig, damit die BbS III, die gegenwärtig noch am Hallmarkt ansässig ist, an diesen Standort verlagert werden kann. Dadurch wird ermöglicht, dass das „Neue Städtische Gymnasium“, das sich ebenfalls am Hallmarkt befindet, die derzeitigen Räumlichkeiten der BbS III wegen der prognostizierten Entwicklungen der Schülerzahlen vollumfänglich nutzen kann. Diese ‚Kettenlösung‘ muss spätestens zum Schuljahr 2017/2018 erfolgen. Grundsätzlich zeigen die aktuell zu erwartenden Schülerzahlen am innerstädtischen Gymnasium, dass die Entscheidung für diesen Standort Ende 2014 richtig war und ist.
Mittlerweile ist allerdings klar, dass die Stadt wahrscheinlich selbst Geld in die Hand nehmen muss, da die Förderrichtlinie für STARK III – wie oben geschildert – noch auf sich warten lässt. Eine termingerechte Sanierung der Schule im Schorlemmer-Ring durch Landesmittel ist inzwischen nicht mehr absehbar. Deshalb wird aktuell nach handhabbaren (Zwischen-)Lösungen für die BbS III – eine Auflösung wird es mit uns nicht geben! – im Austausch aller Fraktionen mit der Stadtverwaltung gesucht.
Abgesehen von diesen drängenden Fragen, gibt es an halleschen Schulen einen Sanierungsstau von ca. 200 Millionen €, sodass in den kommenden Jahren noch mit etlichen schwierigen Entscheidungen im Bereich der Schulen zu rechnen sein wird.