Durch den Zuzug vieler rumänischer Familien und weiterer junger Menschen mit Migrationshintergrund stehen die offenen Jugendeinrichtungen in der Silberhöhe vor neuen Herausforderungen. Aufgrund ihrer unzureichenden Personalausstattung können sie diese jedoch kaum noch bewältigen. Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Faktion in Zusammenarbeit mit den Stadträten der Fraktion DIE LINKE/Die PARTEI im Januar einen Dringlichkeitsantrag zur Finanzierung zweier Sozialarbeiterstellen für die offene Jugendarbeit in der Silberhöhe gestellt.
Die Silberhöhe war bereits vor dem Zuzug von Migrantinnen und Migranten ein sozialer Brennpunkt Halles. Für viele Kinder und Jugendliche, die in diesem Stadtteil wohnen, sind die offenen Jugendhäuser und Begegnungsstätten daher seit jeher wichtige Rückzugsräume um zu spielen, sich zu treffen oder sich kreativ entfalten zu können
Seit vielen Jahren leisten Einrichtungen wie die Schöpfkelle, das Kinderhaus der Arbeiterwohlfahrt, der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) und viele weitere freie Träger eine wertvolle Arbeit. Allerdings hat die schwierige Haushaltslage der Stadt auch ihnen in den letzten Jahren harte Sparmaßnahmen auferlegt, was unter anderem zu einer massiven Personalausdünnung geführt hat. Gepaart mit den nun gewachsenen Aufgaben war ein Einschreiten von politischer Seite überfällig.
Denn für die SPD-Fraktion ist klar: Gäbe es diese Einrichtungen nicht, hätten viele junge Menschen, gleich ob mit oder ohne Migrationshintergrund, praktisch keinerlei soziale Betreuung mehr. Wie wichtig präventive Jugendarbeit im Alltag ist, zeigt sich in der zugespitzten Situation auf der Silberhöhe in besonderem Maße. Im “Blauen Elefanten”, dem offenen Jugendhaus des DKSB, treffen deutsche und hauptsächlich rumänische Kinder und Jugendliche aufeinander. Einerseits kann man sich dort kennenlernen und Vorurteile abbauen, vielleicht sogar Freundschaften schließen, andererseits kommt es aber auch zu Konflikten, die von den Mitarbeitern vor Ort nur mit einer angemessenen Personaldecke bewältigt werden können.
Unser Antrag wurde im Jugendhilfeausschuss bereits einstimmig angenommen. Der Ausschuss sieht diese Maßnahme als einen ersten Schritt zur Verbesserung der vorsorgenden Kinder- und Jugendarbeit in unserer Stadt. Nur mit einer ausreichenden Zahl von Mitarbeitern können die freien Einrichtungen auch weiterhin Orte der Verständigung und Toleranz sein.