Im Ergebnis ihrer Klausurtagung am vergangenen Wochenende fordert die SPD-Stadtratsfraktion Halle (Saale) die Landesregierung auf, das THALIA Theater mittelfristig in Landesträgerschaft zu übernehmen. Dank der Solidarität der Belegschaft von Oper, Puppentheater und Neuem Theater sind sechs Jahre Zeit für die Schaffung einer dauerhaft tragfähigen Basis für das hallesche Kinder- und Jugendtheater geschaffen worden. Jetzt muss das Land zeigen dass es bereit ist, Schwerpunkte zu setzen.
Die SPD-Fraktion versteht die Äußerungen von Frau Ministerin Wolff zur Einzigartigkeit der Angebote des Thalia-Theaters so, dass es sich hier im einen kulturellen Leuchtturm mit Landesbedeutung handelt. Danach ist das Thalia-Theater dem Goethe-Theater in Bad Lauchstädt vergleichbar, das sich in Landesträgerschaft befindet und komplett vom Land finanziert wird. Nun kommt es darauf an, dieses Urteil in praktische Politik umzusetzen.
Ein erster Schritt hierzu muss aus Sicht der SPD-Fraktion sein, dass das Land zusichert, die Höhe der Förderung für die Theater in Halle bis 2016 auf dem jetzigen Niveau zu halten. Nur unter dieser Voraussetzung kann der abzuschließende Haustarifvertrag auch in Kraft treten, denn die Stadt kann angesichts ihrer Haushaltslage nicht mit einer Genehmigung des Landes für eine Erhöhung der städtischen Zuschüsse an die Theater rechnen. „Die Übernahme des Thalia-Theaters als zweiter Schritt ist logisch und – nimmt man Frau Wolffs Äußerungen ernst – im Interesse des Landes“, so der Fraktionsvorsitzende Johannes Krause.
Daneben befasste sich die Fraktion auf ihrer Klausurtagung mit den Perspektiven des Stadtumbaus. Zehn Jahre nach dem Beginn der Bemühungen, die Herausforderung der Bevölkerungsschrumpfung zu meistern, wird für die SPD-Fraktion deutlich, dass die Kraft vor allem auf die Innenstadt und die Stadtteilzentren konzentriert werden muss und die Stadt strukturierter als bisher mit dem flächenhaften Rückbau von Quartieren und der entsprechenden öffentlichen Infrastruktur umzugehen hat.