Am 29.09.2022 fand der Tag der Endometriose statt. Dieser Tag dient der Aufklärung über eine gynäkologische Krankheit, die einen großen Teil der Bevölkerung betrifft, aber oftmals nicht erkannt wird. Im Stadtrat wurde am Tag zuvor ein Antrag der SPD-Fraktion zum Thema Endometriose zur Beratung in den Gesundheitsausschuss verwiesen.
Dr. Silke Burkert, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, hierzu: „Endometriose ist eine Krankheit, die bislang viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Mit unserem Antrag wollen wir den Fokus für die Krankheit in Halle schärfen. Die Stadt und ihr Fachbereich Gesundheit sind wichtig für eine gelingende Aufklärungskampagne. Schätzungsweise jede zehnte Person, die ihre Menstruation bekommt, ist von Endometriose betroffen. Jedes Jahr erkranken daran ca. 40.000 Personen zwischen Pubertät und Wechseljahren. Vor diesem Hintergrund erachten wir es als notwendig, dass noch viel mehr über diese Krankheit aufgeklärt wird. Endometriose kann den Lebensalltag Betroffener sehr stark beeinträchtigen. Die Symptome wie z.B. uncharakteristische Unterbauchschmerzen sind dabei oft unspezifisch und schwer zuzuordnen. Die Betroffenen haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie adäquat behandelt werden können. Daher umfasst unser Antrag eine Prüfung der Möglichkeiten zur besseren Aufklärung durch die Stadtverwaltung in Halle. Die Stadtverwaltung hat den Antrag zur Annahme empfohlen und konkrete Vorschläge mit Blick auf den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, die dort umgesetzt werden können, gemacht.“
„Vor diesem Hintergrund, dass mit einfachen Maßnahmen eine große Anzahl an Menschen durch frühzeitige Aufklärung sensibilisiert und so unterstützt werden können, irritiert uns die Verweisung durch andere Fraktionen in der Stadtratssitzung am Mittwoch. Die Argumente gegen den Antrag, man könne dann auch über andere Krankheiten aufklären, finden wir nicht nachvollziehbar. Wenn man an der richtigen Stelle aufklären kann, dann sollte man dies tun, um Personen vor unnötigen Leiden zu bewahren. Die Vorschläge der Verwaltung, an dieser Stelle Informationsmaterialen an geeigneten Standorten auszulegen und im Rahmen der Vorsorge für Jugendliche themenbezogen aufzuklären, begrüßen wir ausdrücklich. Wir sind gespannt auf die Diskussion im Gesundheitsausschuss und hoffen auf einen ertragreichen Austausch und die Sensibilisierung aller Beteiligten“, Kay Senius, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion.
Hintergrund
Der Antrag zur Sensibilisierung für die Krankheit Endometriose ist hier einzusehen: http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=20827&voselect=17897
Die SPD-Fraktion in der VII. Wahlperiode des Stadtrates von Halle (Saale) besteht aus fünf Stadträtinnen und Stadträten:
Dr. med. Silke Burkert, HNO-Ärztin in Halle, Stadträtin seit 2019
Eric Eigendorf, Jurist, Stadtrat seit 2014
Johannes Krause, im Ruhestand, bis 2021 Regionsgeschäftsführer DGB-Region Halle-Dessau, Stadtrat seit 1999
Kay Senius, Rentner, Stadtrat seit 2014
Sören Steinke, Qualitätsmanagementbeauftragter in der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung im Uniklinikum Halle, gelernter Brauer und Mälzer, Stadtrat seit 2020