Halle ist attraktiv. Immer mehr Menschen haben sich in den letzten Jahren dafür entschieden unsere Saalestadt zu besuchen, hier zu arbeiten oder in Halle zu wohnen. Dass unsere Stadt als Wohnort beliebter wird, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich.
Das Ansteigen von Mietkosten ist auch hier an einigen Stellen spürbar. Gleichzeitig konzentriert sich die verstärkte Nachfrage an neuem Wohnraum auf bestimmte Stadtgebiete. Gefragt sind z.B. neusanierte urbane Immobilien und Eigenheimflächen am gut angebundenen Stadtrand. Hier leben oftmals finanziell gut situierte Menschen.
In den Großwohnsiedlungen andererseits leben viele Menschen, die nicht so viel Geld haben bzw. deren Erwerbsbiografien u.a. gebrochen sind. Armut und Reichtum darf sich aber nicht auf einzelne Stadtteile konzentrieren! Wir wollen verhindern, dass man an der Adresse ablesen kann, wie viel jemand verdient. Beide Gruppen begegnen sich in der Stadt immer seltener und können so auch nicht in Austausch miteinander gelangen. Dieser Austausch ist für den Zusammenhalt in unserer Stadt jedoch enorm wichtig.
Im Juli 2020 haben wir die Stadtverwaltung damit beauftragt, ein wirksames Konzept gegen das weitere Auseinanderdriften der Stadtteile zu erarbeiten. Im Stadtrat des März 2021 folgte unser Antrag zur sozialen Erhaltungssatzung. Mit Einführung der Erhaltungssatzung können z. B. Baugenehmigungen versagt werden, wenn diese absehbar dazu führen würden, dass die Mieten vor Ort massiv steigen würden. Im Juni-Stadtrat werden wir eine weitere Initiative zum Thema „Wohnen in Halle“ einbringen. Wir möchten, dass die gerade erst im Bundestag verabschiedete Gesetzesänderung zum Baulandmobilisierungsgesetz auf Anwendungsmöglichkeiten für die Stadt Halle (Saale) geprüft wird. Hier könnten sich zusätzliche Instrumenten ergeben, um Wohnraum zu schaffen und der sozialen Spaltung entgegen zu wirken.
Auch in Zukunft werden wir dieser Linie treu bleiben und für eine bessere soziale Durchmischung in allen Stadtteilen eintreten. Dass sich etwas ändern muss, zeigt die breite fraktionsübergreifende Zustimmung zu unseren Anträgen. Wir sind daher zuversichtlich und hoffen, dass dieser Antrag ebenso breite Unterstützung im Stadtrat findet.