Das Neue Städtische Gymnasium (NSG) in das Zentrum Halles zu setzen, war eine gute und richtige Entscheidung. Von Anfang an war aber klar: Die Außenflächen, gerade mit Blick auf die Gestaltung der Hofpausen, sind im Zentrum der Stadt eher beengt. An vielen Stellen konnten Kompromisse gefunden werden, die die räumliche Enge kompensierten. So findet der Sportunterricht derzeit in der Sporthalle der Grundschule Glaucha statt, zukünftig wird er in der Drei-Felder-Halle am Steg seinen Platz finden.
Für andere Probleme wurden noch keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden. Der Innenhof der Schule – das sieht man auf den ersten Blick – ist als Pausenhof für die zukünftig bis zu 900 Schülerinnen und Schüler einfach zu klein. Ein Umstand, der von der Schulleitung schon bei der Planung des Schulstandortes immer wieder thematisiert wurde. Es bedarf dringend eines neuen Umgangs mit dieser Problematik, das den räumlichen und pädagogischen Anforderungen der Schule gerecht wird – nicht zuletzt würde mit der aktuellen Regelung auf Dauer das Ganztagskonzept der Schule konterkariert.
Nach dem derzeitig geltenden Gestaltungsbeschluss für den Bereich des angrenzenden Schülershofs ist es geplant, den Bereich der Gutjahrstraße in gemischter Nutzung als öffentlichen Raum und Aufenthaltsbereich für die Klassen 9 bis 12 zu nutzen. Der Innenhof soll hingegen in erster Linie von den jüngeren Klassen genutzt werden. Auf einem offenen Schulhof, so wie er jetzt geplant ist, ist eine umfassende Aufsicht nicht möglich. Deshalb ist es an der Zeit, die getroffene Entscheidung zu überdenken. Anders als früher, als das Areal als Pausenhof für die Berufsschule genutzt wurde, sind die Schülerinnen und Schüler nun wesentlich jünger.
Neben Fragen der Aufsichtspflicht für die Jugendlichen sind auch Fragen der Haftung im Fall einer Beschädigung des Eigentums Dritter auf dem Schulgelände während der Schulzeit ungeklärt. Ebenso kann die Schulleitung auf einem öffentlichen Gelände nicht von ihrem Hausrecht Gebrauch machen.
Wir teilen die Auffassung der Schulleitung, dass die Umgestaltung der Fläche an der Gutjahrstraße zu einem abgegrenzten Schulhof eine gangbare Variante darstellt, die die Beaufsichtigung und Sicherheit gewährleistet. Zugleich sind wir überzeugt, dass ein Kompromiss zwischen gestalterischen Anforderungen des Innenstadtareals und den Bedürfnissen der Schule gefunden werden kann. Bei der erneuten Diskussion werden wir uns für eine tragfähige Lösung einsetzen.