Im Jahr 2009 beschloss der Stadtrat, die Stadtverwaltung mit der Erarbeitung einer Kleingartenkonzeption zu beauftragen. Seit Anfang Oktober liegt den Stadträtinnen und Stadträten nun eine Konzeption zur Beratung im Stadtrat und seinen Ausschüssen vor.
Die mediale Öffentlichkeit hat (leider zu) schnell ihre Schlagzeilen zu diesem Thema gefunden. Oftmals rückte nur die Schließung von Anlagen in den Mittelpunkt. Dabei stellt die Konzeption vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wichtige Fragen und bietet eine langfristige Perspektive. Unsere Fraktion hat frühzeitig den Kontakt zum „Stadtverband der Gartenfreunde Halle (Saale) e. V.“ gesucht. Die Veröffentlichung des Konzepts stellt erst den Anfang eines Prozesses dar. Wir werden wir auch in Zukunft in Kontakt mit dem „Stadtverband der Gartenfreunde“ bleiben.
Qualität der Kleingärten gewürdigt
Im fortschreitenden Diskussionsprozess ist es wichtig, zu betonen, dass die Konzeption weder einen radikalen Kahlschlag bei den Kleingärten im Stadtgebiet vorschlägt noch die Bedeutung des Kleingartenwesens unterschätzt. Das Gegenteil ist der Fall: Das vorliegende Konzept erkennt die Qualität des Kleingartenwesens ausdrücklich an, die unter anderem an der überdurchschnittlichen Kleingartendichte im Vergleich zu Ostdeutschland insgesamt erkennbar ist. Zugleich benennt sie Probleme, die sich aus dem derzeitigen Flächenangebot ergeben. So liegen einzelne Gartenanlagen in Überschwemmungsgebieten. Im Sinne des Gemeinwohls gilt es hierfür Lösungen zu finden.
Aus unserer Sicht ist die Konzeption auch deshalb von hohem Interesse für den Stadtrat, weil alltägliche Probleme der Kleingärtner den Weg in die Öffentlichkeit finden sollten, die bislang kaum Gehör fanden (z. B. Parkplatzsituation und Abwasserentsorgung). Die Stadt Halle tut gut daran, in mittelfristiger Perspektive diese Probleme anzugehen und im Interesse der Kleingärtner zu lösen.
Das Wichtigste bleibt, dass die Stadt Halle ein ansprechendes auf den Bedarf angepasstes Kleingartenangebot vorhält, das attraktiv für viele Hallenserinnen und Hallenser ist. Deshalb begrüßen wir die Einrichtung einer Haushaltsstelle ab 2014, mit der die Stadt die notwendigen Veränderungen in den einzelnen Sparten finanziell unterstützt. Außerdem ist es eine Überlegung wert, bessere Anreize zu schaffen, die die Hallenserinnen und Hallenser für die Bewirtschaftung von Kleingärten auf Probe zu gewinnen vermag.