Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnnenministerium haben eine Neustrukturierung des Spitzensports in Deutschland angekündigt. Die Verabschiedung dieser Reform könnte die Schließung der Bundesstützpunkte für Schwimmen und Rudern in Halle zur Folge haben und somit etablierte, auf langfristige Talentförderung ausgelegte Strukturen zerschlagen sowie den Gewinn olympischer Medaillen vor den gesellschaftspolitschen Mehrwert des Spitzensports stellen. Das Erzielen von Podiumsplätzen darf nicht die vorangestellte Motivation sein, wenn es um die Zukunft der Sportförderung geht.
Aus sozialdemokratischer Sicht erfüllt Sport, durch die Vermittlung von Werten und die Steigerung von Lebensqualität, primär eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Die vielfältige Vereinslandschaft und die dichte Struktur von Förderstützpunkten in Deutschland tragen maßgeblich zur erfolgreichen Vermittlung dieser Werte bei.
In Halle konnte diese Aufgabe bisher erfolgreich mithilfe der bestehenden Infrastrukturen erfüllt werden. Im Bereich Schwimmen gehört Halle zu den besten Nachwuchsstandorten Deutschlands. Der Bau der Schwimmhalle in der Nähe der Sportschule liegt gerade einmal fünf Jahre zurück. Derzeit wird ferner eine hochmoderne Ruderanlage neu errichtet. Das eindeutige Engagement der Stadt Halle zum Spitzensport soll nun mit der Schließung der beiden Bundesstützpunkte belohnt werden.
Mit einem Appell, der angekündigten Reform nicht zuzustimmen, hat sich die SPD-Fraktion Stadt Halle gemeinsam mit den halleschen SPD-Landtagsabgeordneten, Dr. Katja Pähle und Dr. Andreas Schmidt, an die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag, gewandt. Den vollständigen Brief finden Sie hier.